Mittwoch, 11. Juli 2018

Wo bauen wir eigentlich - von unsere Odyssee, ein passendes Grundstück zu finden

Am Anfang allen Bauens steht immer die Suche nach einem Grundstück, und gerade dann, wenn man in einem Ballungsraum wohnt, kann sich diese Suche relativ schwierig gestalten. Dies hat auch unsere Suche bewiesen - insgesamt haben wir fast drei Jahre gebraucht, bis wir mehr oder minder zufällig über unser Grundstück gestolpert sind.

Als wir uns im Ende des Jahres 2015 mit dem Thema Grundstück zu beschäftigen begannen, stand für uns von Anfang an fest, dass wir unser aktuelles Umfeld in Wesseling nicht verlassen wollen - sowohl die Schule unserer Tochter als auch die günstige Verkehrsanbindung, die für meinen Job wichtig ist, war für uns ausschlaggebend und unabdingbar. Also sollte es etwas sein, was so gelegen ist, dass sich diese Parameter nicht verändern - entweder in Wesseling, oder in einer Gemeinde in der Nähe (Bornheim oder Brühl).

Über fast drei Jahre haben wir mehrere erfolglose Versuche unternommen, ein Grundstück für unser Traumhaus zu finden - in chronologischer Reihenfolge:
Nach diesen Erfahrungen saß der Stachel schon tief - wir hatten das Gefühl, dass wir einfach kein Grundstück bekommen würden. Als dann eine andere Tochter der Kreissparkasse ein Bauträgerprojekt in Wesseling angeboten hat, haben wir kurz überlegt, doch für unseren Sohn ein neues Haus zu kaufen - haben dann aber angesichts eines völlig unbrauchbaren Verkäufers innerhalb von 10 Minuten während des Ersttermins Abstand von der Idee genommen.

So war es dann ein Zufall, der uns mit unserem Grundstück zusammenbrachte. In einer der gefühlt tausenden Suchen im Internet tauchte plötzlich am 23. Januar (und wohl auch nur für wenige Stunden) ein Baugrundstück in Bornheim auf. Ein Anruf beim Eigentümer ergab, dass dieses Grundstück im Bieterverfahren verkauft werden sollte und dass es - was wesentlich wichtiger werden sollte - nicht zum dahinter in Entwicklung befindlichen kleinen Neubaugebiet gehören würde. Das Grundstück selbst passte nicht wirklich zu unseren Vorstellungen, aber die Info über das Neubaugebiet lies uns aufhorchen.

Rose hat dann bei der Stadt Bornheim angerufen um herauszufinden, wie man denn an den Entwickler dieses Gebietes kommen würde, und der freundlichen Mitarbeiter der Stadt nannte ihr direkt den zuständigen Ansprechpartner sowie einen Link auf den Bebauungsplan - manchmal kann Informationsbeschaffung sehr einfach sein...


Der Anruf beim Entwickler des Baugebiets brachte dann weitere Informationen: In diesem Baugebiet werden tatsächlich nur Grundstücke für freistehende Einfamilienhäuser verkauft, es gibt nur wenige Restriktionen im Bebauungsplan (und vor allem auch keinen Zwang, irgendwelche Fern- oder Nahwärme zu beziehen) und zumindest einige Grundstücke sind von Lage, Ausrichtung und Baufenster richtig gut geschnitten. Eigentlich also alles perfekt...eigentlich.

Dann aber erst einmal Ernüchterung...ja, die Vermarktung habe noch nicht begonnen, aber nein - aktuell seien keine Grundstücke mehr zu haben, da bereits alle vergeben und in der Beurkundung wären. Allerdings, so die Aussage, würden wohl nicht alle Finanzierungen zu Stande kommen, und man könne sich auf eine ziemlich kurze Warteliste setzen lassen. Gesagt, getan - und dann hieß es erst einmal wieder warten...

Am ersten März war es dann soweit, der elektronische Briefkasten hatte mal wieder eine relevante eMail - insgesamt vier der 17 Baugrundstücke waren noch zu haben, zwei davon aus der Kategorie perfekte Ausrichtung und Lage. Dieses Mal auch zu einem Festpreis, der zwar etwas höher war als die Preise im Eichholzer Acker, insgesamt aber uns angemessen erschien.


Auch hier wieder das übliche Prozedere - man möge doch bitte ein verbindliches Kaufangebot abgeben und eine Finanzierungsbestätigung beifügen, um die Ernsthaftigkeit zu dokumentieren. Zum Glück hatten wir die Finanzierungsbestätigung aus einem vorangegangenen Versuch, ein Grundstück zu erwerben, so dass wir am nächste Tag bereits das Kaufangebot in den Briefkasten des vom Entwickler beauftragten Maklers werfen konnten. Und dann hieß es erneut warten und Daumen drücken, dass wir dieses Mal "dabei" sein werden.

Das Warten dauerte dann aber nur eine Woche, am Abend des 8. März - ich saß gerade mit einigen Kollegen am Flughafen Amsterdam und wartete auf meinen Rückflug nach Deutschland - hatte das e-Postfach mal wieder etwas anderes zu bieten als nur die sonst übliche Werbung: Die Zusage des Entwicklers, dass wir ein Grundstück kaufen können. Es ist das Grundstück mit der Nummer 16 auf obigem Bild geworden, dieses hat die perfekte Ausrichtung (der Garten liegt in Südwest-Richtung), ist von den Proportionen her gut geschnitten und ist auch von der Umgebungsbebauung her das beste Grundstück aus den angebotenen Parzellen - es war entsprechend auch unsere erste Wahl.

Nach einem Anruf bei Rose und der gemeinsamen Freude über die Tatsache, dass unsere Suche nach wirklich langer Zeit endlich von Erfolg gekrönt war, musste ich mich dann aber auf den Weg zum Flieger machen - der Termin am nächsten Tag in Dresden wartete. Und leider ist Fliegen heute ja nicht mehr so glamourös wie im letzten Jahrtausend, aber auf dem Weg von Amsterdam nach Dresden mussten schon zwei Gläschen Henkel Trocken herhalten, dieses Ereignis gebührend zu feiern...

Eigentlich ganz einfach - wir bauen am Eichholzer Acker...

Zuerst haben wir uns in Wesseling umgesehen, weil die Stadt hat zusammen mit einem Tochterunternehmen der Kreissparkasse das Wohngebiet "Eichholzer Acker" entwickelt hat - zu dem Zeitpunkt waren gerade die letzten Grundstücke des ersten Ausbauabschnitts vergeben. Allerdings, so der Lichtschimmer am Horizont, sollte es noch einen zweiten Ausbauabschnitt geben, der im Laufe des Jahres 2016 vermarktet werden sollte.

Leider war der von der Stadt beauftragte Vermarkter (besagte Tochter der Kreissparkasse) nicht wirklich schnell unterwegs, aber wir konnten uns immerhin auf die Warteliste für die neuen Grundstücke setzen. Am 9. Januar 2017 war es dann soweit - per eMail erreichten uns die Unterlagen zu den zum Verkauf stehenden Grundstücken - insgesamt 95 an der Zahl.


Nach einem gemeinsamen "die Finger wund wählen" von Rose und mir haben wir es noch am selben Tag geschafft, einen "zwingend erforderlichen" Beratungstermin bereits im Januar zu bekommen. Dieser Termin lies dann aber bereits (im Nachhinein betrachtet) erahnen, dass wir hier wohl kaum Erfolg haben würden. Außer ein paar Plattitüden und der Aussage, dass wohl vermutlich jeder Interessent auch "sein" Grundstück bekommen würde hat der Termin für uns jedenfalls keine Neuigkeiten gebracht. Es wirkte irgendwie so als ob wir vergessen hätten, irgendetwas zu dem Termin mitzubringen - obwohl wir alle geforderten Unterlagen dabei hatten.

Und so kam es wie es kommen musste: Am Ende geb es dann doch mehr Kaufinteressenten als Grundstücke vorhanden waren, und es musste gelost werden. Da man zur "Zulassung" zur Verlosung eine priorisierte Liste der Grundstücke abgeben musste, die man kaufen würde (vier in unserem Fall), hat sich der Vermarkter entschieden, nur das erste Grundstück auf der Liste zu berücksichtigen. Man kam also nur einmal in den Lostopf - für unsere präferiertes Grundstück waren so am Ende acht Interessenten in der Verlosung. Und so kam es, wie es kommen musste: wir bekamen Anfang Mai die lakonische eMail, dass wir leider nicht gewonnen hätten. Übrigens gilt das auch alle anderen, die wir in der Zwischenzeit kennengelernt haben, egal ob nun mit Grundstück (z.B. unsere neuen Nachbarn) oder ohne. Der Eindruck von oben, dass wir in dem Termin irgendwas erforderliches nicht abgegeben haben, verfestigt sich bei uns immer weiter.

Exkurs: Die Stadt Wesseling genehmigt sich eine Leibrente...

Eine der Bedingungen für den Erwerb eines Grundstücks im Eichholzer Acker ist der Anschluss an eine Biogas-Nahwärmeversorgung, welche von den Stadtwerken und dem lokalen Gasversorger betrieben werde - ohne dass dazu weitere handfeste Informationen (über Marketing-Geschwätz hinaus) vorlagen. Kurz vor der Verlosung kam dann doch noch ein paar Dinge dazu heraus, die uns quasi die Schuhe ausgezogen haben: Der Anschluss an die Anlage ist zwingend, man verpflichtet sich, jedweden Wärmebedarf des Hauses darüber zu decken, und alleine die initiale Grundgebühr beträgt 1299€ im Jahr. Dazu dann noch ein Arbeitspreis pro Kilowattstunde, der mit 5,5ct deutlich über den Marktpreisen für Gas liegen - wir waren bedient, heizen wir doch unser bestehendes Haus (inkl. Warmwasser) mit 600-700€ im Jahr.



So waren wir dann nach de Verlosung eigentlich gar nicht so unglücklich darüber, dass wir dabei nicht gewonnen haben...vermutlich hätten wir, wenn wir als Gewinner hervorgegangen wären, das Grundstück dann doch nicht gekauft, weil wir dieses Vorgehen mit dem Nahwärme-Abnahmezwang als lebenslange Abzocke ansehen. Es ist allerdings in vielen Gemeinden hier in der Umgebung inzwischen leider üblich, mit solchen Konstrukten dem Stadtsäckel zusätzliche Einnahmen zu garantieren...

Zweiter Versuch: Ein Grundstück im Bieterverfahren

Lange Zeit tat sich erst einmal nichts - über Monate hinweg haben wir keinerlei Grundstücke finden können, die für uns in Frage kommen, trotz teilweise mehrmals täglicher Suche im Internet und auch einer Suchanzeige, die wir aufgegeben haben. Über Immoscout sind wir dann aber im Oktober auf ein Grundstück in einer Nachbargemeinde gestoßen, welches uns auch ganz gut gefallen hätte. Zwar war die Lage (ganz "oben" im Ort, d.h. mit einem ordentlichen Gefälle in Richtung Autobahn) und auch die Ausrichtung nicht optimal, aber es passte vor der Größe, es war frei von irgendwelchen Belastungen wie einem Anschlusszwang an irgendwelche Versorgungsmonopolisten und entsprach vom Baufenster her gut zu unseren Vorstellungen. Es handelt sich dabei um eine Freifläche in einem Baugebiet, welches vor einigen Jahren bereits entwickelt wurde und wo eigentlich ein Spielplatz vorgesehen war, der aber nie gebaut wurde und nun nicht mehr länger benötigt wird.


Insgesamt gab es zwei Gebotsrunden, und im Gegensatz zum Eichholzer Acker war hier zumindest aus unserer Sicht alles sehr transparent. Um an der zweiten Runde teilnehmen zu können mussten wir unter anderem eine Finanzierungsbestätigung beibringen, um zu belegen, dass wir das Grundstück beim Zuschlag auch kaufen können. Wir haben damals lange hin- und hergerechnet, welchen Preis wir bieten sollen (bzw. können), uns mit unsere Bank abgestimmt und auch deren Erfahrungen berücksichtigt und waren am Ende mit unserem Gebot wirklich an unserer Schmerzgrenze - schließlich müssen wir danach dann ja auf dem Grundstück auch noch ein Haus bauen.

Am Ende hat all das aber nicht gereicht, und wir lagen schlussendlich immer noch ca. 10000€ unter dem Gebot des Gewinners. Der Preis für dieses Grundstück lag damit wesentlich höher als der Preis für die Grundstücke im Eichholzer Acker - mit spitzer Feder nachgerechnet hätten wir von der Differenz knapp 21 Jahre lang die Grundgebühr für die Nahwärmeversorgung zahlen können...

Eichholzer Acker - revisited

Die Absage aus dem Bieterverfahren war noch nicht verdaut, da hat er elektronische Briefkasten Anfang Dezember 2017 eine neue Überraschung für uns parat: Es gibt doch noch Grundstücke am Eichholzer Acker - die Resterampe sozusagen. Insgesamt standen noch acht Grundstücke (unten grün umrandet) zum Verkauf, weil die Gewinner der ersten Runde den Verkauf nicht abgeschlossen hatten.


Angesichts der zuvor aufgemachten Rechnung haben wir überlegt, ob wir noch einmal einen Versuch wagen wollen - dieses Mal war das Verfahren auch anders, man wurde nun auch in mehrere Töpfe der Verlosung gesteckt, so dass man nicht nur einmal die Chance hatte, ein Grundstück zu bekommen. Wir haben uns dann entschieden, uns nicht für alle zu bewerben, sondern nur für die Grundstücke 55 und 104 (letzteres wäre in der ersten Runde übrigens unsere Nummer 2 in Sachen gewichteter Reihenfolge des Interesses gewesen). Da wir in der Zwischenzeit diverse Personen kennengelernt haben, die sich alle um ein Grundstück in diesem Baugebiet beworben haben und allesamt kein Losglück hatten, hatten zusammen mit der von uns empfundenen Intransparenz des Verfahrens nur wenig Hoffnung, dass es diesmal etwas werden würde - und so ist es dann gekommen, am 15. Januar rief die Auszubildende an und teilte uns mit, dass wir abermals nicht zu Zuge gekommen waren...

Sonntag, 8. Juli 2018

Die Woche in Bildern...

Bisher tut sich noch nicht viel auf unserem Baugrundstück - die Erschließung ist noch in vollem Gange. Im Moment besitzen wir also nur eine Wiese, die mal zum Baugrundstück werden soll - eben durch die Erschließung.





Diese soll Ende August abgeschlossen sein, so hat uns der Entwickler des Gebiets in der vergangenen Woche mitgeteilt, so dass ab September mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden könnte...bloß sind wir noch nicht soweit.

Aktuell sind wir dabei, mit dem Architekten die Pläne soweit zu erstellen, dass wir in der kommenden Woche den Bauantrag stellen und die Pläne zu Weberhaus zum Plancheck einreichen können - gerade noch vor deren Werksferien. Wenn dann alles klappt bekommen wir Mitte August sowohl die Baugenehmigung als auch die von Weber geprüften Pläne zurück, so dass damit dann ein weiterer Schritt in Richtung Baubeginn genommen wird...

Ach so, so am Rande: Im Zuge der Erschließung haben die Bauarbeiter die Flächen, die zuvor mit Aushub aus der Baustraße auf den Grundstücken belegt wurde, komplett wieder abgeräumt. Dabei haben sie aber äußerste Sorgfalt walten lassen - die Sonnenblume, die auf unserem Grundstück eigentlich dieser Arbeit im Weg stand, wurde sorgfältig rechts und links mit dem Bagger abgeräumt, die Pflanze aber an sich unbeschädigt stehen gelassen...:-)!


Der Estrich im Haus ist verlegt

Nach zwei sehr ereignisreichen Wochen war die Rohinstallation der Elektrik, der Lüftungsleitungen  sowie der Wasserleitungen abgeschlossen, ...