Montag, 25. Juni 2018

Unsere Entscheidung ist druckreif

2. Juni 2018

Unsere Entscheidung ist druckreif

Drei Jahre sind vergangen, seit wir uns das erstemal mit dem Gedanken getragen haben, ein Haus zu bauen (oder bauen zu lassen). Ursprünglich haben wir eine gebrauchte Immobilie für unseren Sohn gesucht. Aber der Markt war und ist leergefegt und bezahlbare Häuser entsprachen nicht unseren Vorstellungen. An einem Samstag sind wir in die Fertighausausstellung in Frechen bei Köln gestolpert und sahen bei einem Anbieter plakativ die Aussage eines Niedrigenergiehauses mit dem Versprechen dieses mit 8 € im Monat via Photovoltaik und Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizen zu können.
Unsere Entscheidung stand: Wir bauen neu und Sohn kann das "alte" Haus haben.

Gespräche mit den freien Bauberatern sind immer wieder sehr nichtssagend, bringen einen immer wieder in die Position des Bittstellers und manche der Herren (Damen sind häufig anders) treiben es mit ihrer Art auf die Spitze ("Kommen Sie wieder, wenn Sie geerdet sind." - Antwort nach Frage bzgl. Hauspreisen).
Somit sind dann eine Menge an Anbietern rausgefallen, bevor wir überhaupt ein Grundstück hatten. Teils, weil sie sich schon bei der Gespächsanbahnung anstellten, als würden sie ihren Erstgeborenen verkaufen, teils entsprach das Produkt nicht unseren Vorstellungen, wie Ausbauhaus, verwendete Materialien, Grundpreise.

Entscheidungsfindung

Fest stand - so ziemlich - es soll eine Holzständerbauweise werden. Dieses sollte, soweit wie möglich schlüsselfertig sein. Mein Lieblingsspruch war, um den Grad der Vervollständigung Ausdruck zu geben: "Am liebsten wär mir, es wird noch feucht durchgewischt.".

Nach drei Jahren und einigen Höhen und Tiefen hatten wir endlich unser Grundstück. Und da wir zwischenzeitlich, sehr zum Unmut der Bauberater  (hatte ich häufiger den Eindruck), unsere Hausaufgaben gemacht hatten, blieben noch eine handvoll an Häuslebauer, mit denen wir eventuell zusammen arbeiten würden:

  • Gussek - weil üblicherweise die Haushülle noch verklinkert wird und uns außerdem das Musterhaus in Wuppertal so gut gefallen hat
  • Okal - weil wir über die während der Grundstückssuche gestolpert sind und der Bauberater in Frechen wirklich sehr nett ist
  • Hanse-Haus - weil die offerierten Möglichkeiten interessant waren ("Sie bauen ihr Traumhaus und ich rechne das in lfd. Meter Wand um.")
  • Weber-Haus - weil Raumkonzept und Hülle gut aufeinander abgestimmt waren und auch hier der Bauberater einen eloquenten und interessierten Eindruck hinterließ
  • Schwörer - Wandaufbau entspricht meinen ästhetischen Wünschen von tiefer Fensterbank INNEN
  • Danhaus - tiefe Fensterbank innen, verklinkert, Musterhaus in Frechen hat gut gefallen


Ferner noch Fingerhaus. Mit denen hatten wir ganz am Anfang zu tun. Hatten eine Werksbesichtigung und auch diverse Termine mit dem sehr beschäftigten Bauberater in Frechen. Das Angebot steht bis heute aus. 

Allen Anbietern haben wir einen Planungsentwurf des Hauses und für uns wichtige Parameter gegeben:
  • Haushülle: ca. 8,50 m x 12 m, 2 m Erker mit Balkon drauf
  • zwei Vollgeschosse, Satteldach ca. 35 Grad Neigung
  • Photovoltaik
  • Keller
  • und weitere Spezifikationen wie bodentiefe Duschen, keine feststehenden Fensterelemente, Podesttreppen, diverse Schiebetüren 

Zur Vergleichbarkeit hat mein Mann eine Tabelle erstellt, in die alle Werte einflossen. Der eine Anbieter hat z.B. den Sockelputz inkl. der andere nicht. Das ergibt eine Position Sockelputz in der Tabelle. Welchen Wert hat der Sockelputz wenn ich ihn rausrechnen lasse bzw. mitmachen lasse, wenn er nicht inkl. ist. So ergeben sich dann Positionen die einem wichtig sind und die geldwert hinterlegt sind, und Positionen, die einfach als Goodie obendrauf mit dabei sind (sozusagen "nice to have"). Irgendwann am Ende der Tabelle ist dann eine ungefähre Vergleichbarkeit da. Zumindest bei den Positionen, die wichtig erscheinen. 

Wichtig ist, alles zu hinterfragen!

Architektenleistung ist nicht Architektenleistung. Bei einigen ist sie inkl. bei anderen muss ich sie dazukaufen. Die Leistungen erstrecken sich von "nur" dem nackten Bauantrag fürs Haus ohne wirkliche Unterstützung der Bauherren in allen anderen, den Bau betreffenden Gewerke (Hausanschlüsse, was ist noch zu beachten, evtl. Bauantrag für eine Garage bzw. Carport, falls bauseitig selbst errichtet werden soll) bis hin zu guter oder sehr guter Unterstützung.
Auch Ausbaustufen sind gleich benannt und unterschiedlich gemeint. Bei den einen sind bei "malerfertig" keine Türen (und damit auch keine Zargen) dabei. Bei anderen heißt das, noch ein bißchen feinverspachteln, Malerflies drauf und tapezieren. Fertig! Die Türen sind selbstverständlich auch schon drin.
  • Gussek war beim ersten Wurf preislich soweit außerhalb unseres Budget, dass die raus waren bevor wir mit einer Auswahl überhaupt angefangen hatten (obwohl in den allgemeinen Prospekten immer einer der günstigeren).
  • Okal hatte es bis in die Endrunde geschafft. Bei der Vorbemusterung, die die geringste Standard-Auswahl von allen hatte (z.B. Fassadenfarben: weiß. Punkt!),  und einigen "Extras", die wir wollten, voll verloren. Auch die Tatsache, nach Unterschrift keinen festen Ansprechpartner mehr zu haben, war ein K.O.-Kriterium
  • Hanse-Haus hatte es in die Endrunde geschafft. Kreative Ideen der Bauberaterin während der Vorbemusterung, überhaupt sehr engagiert, hatten wir nach der Vorbemusterung den Eindruck, wir sind bei denen aus dem Rennen. Hinzu kam auch hier mal wieder das normale "Extras", wie die Dämmung des Kaltdaches sehr hochpreisig war. Bis auf die Fliesenauswahl, war die Standardauswahl gut. War auf jeden Fall genug Auswahl für den normalen Bauherren/-in dabei.
  • Schwörer hatte sich schon in den Gesprächen als solches disqualifiziert. War rein nach Aktenlage eines der günstigsten Angebote. Aber immer unvollständig und daher nicht wirklich vergleichbar. Selbst auf Nachfragen floßen die Infos nicht. Die Vorbemusterung hatte dann auch noch mal seine eigenen Qualitäten. Aber die Auswahl an Fliesen, die Standard sind, bisher der absolute Renner.
  • Danhaus vergibt viele Gewerke, die uns wichtig sind, außerhäusig und ist damit preislich nicht konkurrenzfähig. Allzu kritisch durften wir auch nicht nachhaken, da sind wir wohl aus dem Alternativraster rausgefallen (rein subjektiver Eindruck, vielleicht bin ich an der Ferse auch einfach nur empfindlich).
  • Fingerhaus. Tja, was soll ich schreiben. Wir warten noch auf das Angebot. Nach dreimal Nachfragen! Bald teile ich denen die neue Anschrift mit. Vielleicht kommt ja noch was. 

Entscheidung

Geworden ist es dann


Weberhaus

Preis-Leistungs-Verhältnis haben genauso überzeugt wie die mit Abstand professionellste Vorbemusterung, die uns aufzeigte, welche Standards drin sind (da ist für jede/n was dabei, der/die normal und zeitgemäß bauen wollen). Die gut geschulte höfliche Zurückhaltung von Herrn M. bei Gefühlsausbrüchen sei hier besonders erwähnt (Wer ahnt auch schon, dass Haustüren so ein Gefühlspotential haben.). Preise für Zusatzleistungen wie Kerto-Träger, Warmdach und was auch immer wir noch haben wollten zu jedem Zeitpunkt fair und transparent dargestellt.
Einen Bauberater mit viel Geduld (auch wenn wir ihm auf den Geist gegangen sind). Jetzt können wir mit Sicherheit alle wieder drüber lachen. Bestimmt! ;-). Entweder konnten Fragen direkt beantwortet werden oder Antworten/Lösungsvorschläge wurden zeitnah nachgereicht. Wir hatten während der Kontakte immer ein Gefühl der Verbindlichkeit. Wir hoffen, daraus für die zukünftige Zusammenarbeit ableiten zu können.

Am 2. Juni 2018 haben wir den vorläufigen Werksvertrag unterschrieben.

Leider haben wir bisher von Weberhaus nichts mehr gehört..... Halt!... Der Architekt hat sich gemeldet und war auch schon hier. Initiiert von unserem Bauberater Herrn Jeschke in Frechen.
Weberhaus selbst hat weder eine Eingangsbestätigung gesendet noch eine evtl. Baunummer/Bearbeitungsnummer mitgeteilt. Schade eigentlich! Bauherr und -dame stehen an der Tür und werden nicht begrüßt. Das Glas Wasser erwarte ich auch erst, wenn die Vorbehaltsaufhebung  erfolgt ist.

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