Dienstag, 15. Januar 2019

Nach der Bemusterung ist vor der Bemusterung


von Rose


Pete hat nun schon einiges im technischen Bereich zur Bemusterung/Ausstattungsberatung geschrieben. Zu Bemerken ist, dass obwohl dieser Termin nun vor knapp vier Monaten war (im September 2018, jetzt ist Januar 2019), beschäftigen wir uns weiterhin äußerst intensiv damit. Zum Termin sind wir sehr gut vorbereitet hingegangen. Hatten schon eine Vorbemusterung in Linx am Rhein hinter uns und mein(t)en auch zu wissen was wir wollen und was nicht.
Zwischenzeitlich hatte ich einen Post zur Ausstattungsberatung entworfen aber nie veröffentlicht, da dieser zu pathetisch und einseitig geschrieben ist. Geblieben sind aber immer noch ein paar Punkte, die ich nun leidenschaftsloser Betrachte.

Erwartet haben wir, dass

  • Unterlagen/Pläne seitens Weberhaus rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden
    Realität: kamen per Boten Samstagvormittag vor dem Termin am Montag.
    Konsequenz: Pete hat das ganze Wochenende bis in die späte Nacht hinein die Elektropläne be-/erarbeitet. 
  • Pläne nach Wandlängen (die Innenlängen bei den Teilstücken an Fenstern und Türen) bemaßt sind
    Realität: Es sind die "normalen" Pläne, die die Bemaßung an der Seite haben.
    Konsequenz: In zeitaufwändiger Kleinarbeit habe ich die meisten (Teil-)Wände bemaßt, um erkennen zu können, ob unsere bzw. handelsübliche Möbel neben Fenster, in Ecken reinpassen, Fensterachsen nicht zu groß ausfallen etc. (es mussten noch einige Wände und Fenster geschoben werden) 
  • in der tatsächlichen Bemusterung "mehr" zu sehen ist. Mal ganz blöd gesagt, noch ein paar Türen aufgehen, und ich hab mehr Ausstattungsbeispiele zur Verfügung (die Musterhäuser eignen sich nicht wirklich dazu).
    Realität: Wir hatten den Termin in Wenden und die Ausstellung ist spartanisch.
    Konsequenz: Wochenlanges rumlaufen um zu sehen wie groß/klein Fenster, Türen sind. Bis heute weiß ich nicht wirklich wie es aussehen wird. Treppe ist immer noch ein großes Mysterium und hoffe, dass meine Vorstellung mit dem Bestellten übereinstimmt (so richtige Bilder gibt es halt nicht). Bei der Laibung der in der Wand laufenden Schiebetür gab es kein Beispiel der zwei Varianten. Wir haben vieles nach dem Termin geändert, weil Begrifflichkeiten und unsere "inneren" Bilder nicht übereinstimmten.
  • eine Innenausstattungsfachkraft uns zur Seite steht (was auch immer das heißen mag).
    Realität: Ein Verkäufer, der uns, schreib ich es mal euphemistisch, mit fester Hand durch den Termin geführt hat (was auch an mancher Stelle richtig war).
    Konsequenz: Im Nachgang haben wir eine Menge Geld "gefunden", z. B. die Wohnbereichs-Türe sollte asymmetrisch geteilt werden, beim Ändern auf symmetrisch einen Tausender gespart; Rinnenablauf in normalen Badablauf in den Duschen getauscht (rein technisch sinnvoll), pro Ablauf knapp 700 gutgeschrieben... Der "Mehrwert" war uns nicht bewußt. Wir haben mit Sicherheit noch an diversen Stellen Geld versenkt, wo es nicht nötig gewesen wäre. 
  • wir hinterher wissen, was es kostet!
    Realität: Wissen wir bis heute nicht so wirklich. ;-)
    Konsequenz: ;-()
Nach unserem zweitägigen Bemusterungstermin haben wir später einen weiteren ganzen Tag in Wenden mit unserem Berater verbracht um Pläne anzugleichen. Ein fortwährender Prozess, der weiterhin telefonisch und per Mail andauert. Teilweise nervig, teilweise notwendig. Jede Entscheidung wird nochmals auf Konsistenz geprüft. Und es kommt natürlich auch noch der Input von außen dazu.
Bis heute haben wir keine aktuellen bzw. fehlerfreie Pläne, die ohne Stiftergänzung sind. Die Elektropläne sehen weitaus schlimmer aus. :-\





In der Zwischenzeit sind die Statikpläne freigegeben, da ohne Freigabe der Kellerbauer nicht weiterkommt und somit der ganze Hausbau verzögert wird.

Fazit: Häuser werden anders gebaut, als ich mir das vorstelle.
Prozesse annehmen, bearbeiten. Insgesamt am Ball bleiben, nicht die Nerven verlieren und... Achtung! Wichtig! Bei Vertragsabschluß den Einzugstermin schriftlich fixieren. Dieser wird zwar gefühlt utopisch weit weg liegen, aber der wird es dann auch werden.








---------schnipp-schnapp ---- schnipp-schnapp ---- schnipp-schnapp--------


Und hier wer mag der Ursprungstext kurz nach der Bemusterung:

Wer bisher aufmerksam mitgelesen hat, kann sich denken, dass wir zzt. keine aktuellen Pläne des Hauses haben. Auf den letzten Drücker kamen die Pläne von Weberhaus an, mittels denen wir uns „in aller Ruhe“ Gedanken zur Ausstattung machen sollten. Natürlich wächst so ein Hausplan nicht mal einfach so. Das damit Auseinandersetzen und gedankliche Einrichten ist wohl ein natürlicher Prozess, der aber immer ein wenig diffus ist. In der Vorstellung sind die Räume perfekt ausgeleuchtet, chice Badarmaturen mit tollen Fliesen, perfekt aufeinander abgestimmte Boden- und Wandbeläge werden von den Türen und Fenstern komplettiert. Natürlich stehen die richtigen (Sitz-) Möbel an den Wänden bzw. im Raum.
Die Bemusterung ist nun der Zeitpunkt, an dem der Wecker wie um vier Uhr in der Früh einen jäh aus seinen Träumen reißt und die brutale Realität ins Bewußtsein dringt. Studiengänge die Licht-Design und Ausstattung beinhalten, vorher mitleidig belächelt, nun was sind, was man hätte schon immer mal angehen sollen. Als Laie, die bisher eher praktisch veranlagt ist (Couch mit Kissen ist prima, da bedarf es keiner Attribute wie Größe, Form und Farbe!), schon eine große Herausforderung.
An dieser Stelle sei nochmal ausdrücklich gesagt: Einen (in Ziffern: 1) Tag für die Kontrolle der Pläne nebst Erstellen der Elektro- und und Beleuchtungspläne sind eine Zumutung. Wochenlanges Warten auf die Bemusterung ohne bemaßte Detailpläne was machen können und dann alles hoppladihopp. Da ist mit Sicherheit noch eine Menge an Optimierungspotential vorhanden. Das ist auch nicht das erste Mal gewesen, dass wir unnötig unter extremen Zeitdruck gesetzt wurden. Etwas mehr an Empathie seitens Weberhaus wäre an dieser Stelle von Nöten.
Wir kamen mit halbstündiger Verspätung in Wenden an. Der Berufsverkehr hatte uns an einem Montagmorgen die einstündige Fahrt verlängert.
Meine Erwartungshaltung war eine „Fee“, die farbmusterschwingend nach den Ausstattungswünschen fragt (witzigerweise hatte die Stimme in meiner Vorstellung einen trällernden Unterton à la Hollywood). Als unser Ausstattungsberater Herr B. auftauchte blieben wir in der Filmmetropole aber in einem anderen Film, so in etwa „Die Zahnfee“ mit Dwayne Johnson. Er sollte uns dann auch den ein oder anderen Zahn ziehen, den wir so hatten. Mit anwesend war noch eine Praktikantin, die schon eher meiner Vorstellung einer Fee entsprach.
Der Bemusterungsablauf wurde von Herrn B.  wie folgt angesagt: Montag: Plancheck, also Sitz der Türen und Fenstern mit Anschlag, Wände usw. , nach dem Mittagessen Ausstattung (Beratung lass ich jetzt mal weg, zum Teil hatten wir da schon unsere Ideen, zum Teil ist Wenden sehr ärmlich mit Beispielen ausgestattet, Lynx am Rhein ist da nicht viel besser) der einzelnen Räume entsprechend der Ausbaustufen. Dienstag: Elektro- und Beleuchtungspläne. Bei vier Etagen eine sportliche Herausforderung.
Wer bis jetzt noch kein Konzept für den Innenausbau gefunden hat, wird mit den zwei Tagen der Bemusterung mit Sicherheit nicht zurecht kommen.

Der Ablauf war insofern gut von Herrn B. gewählt, als dass sich die konzentrazionsintensivsten Themen am Anfang des Tages gelegt waren - wir noch frisch und enthusiastisch. Da arbeitet man was weg. Auf die technischen Einzelheiten wird mit Sicherheit Pete eingehen, sobald das Bemusterungsprotokoll vorliegt.

Während der Bemusterung wurde der Kamin, der in den kurzfristig zugestellten Plänen ohne Bemerkung in den ohnehin kleinen Wohnbereich geschoben wurde, zurückgeschoben und dafür ein Fenster im Dachgeschoß verkleinert und verschoben. Türanschläge kontrolliert, Vorbauwände hinterfragt und entfernt. Toiletten, Waschtisch- und Duscharmaturen benannt und bepreist, Fliesen zugeordnet, Fugenfarben(!!!!) ausgesucht, bemerkt, dass die im Vorfeld ausgesuchte Bodenfliese nicht zur schon bestellten Küche passt und neu ausgesucht (fürs ganze Erdgeschoß) nebst Fugenfarbe und einen innerlichen Frust meinerseits nichts wirklich sehen bzw. anfassen zu können. Zumindest bei den Fenstern und Terrassentüren weiß ich nicht wirklich was eingebaut wird. Und gerade diese sind mir bzgl. des Öffnungswinkels sehr wichtig. Benötige ich einflüglige Fenster oder doch lieber zweiflüglig, damit das geöffnete Fenster nicht im Raum stört? Wie ist es mit den Terrassentüren? Und ich kann es nicht mehr hören: "Sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten, das ist besser für die Lüftung!" Wenn ich mich noch einmal dafür entschuldigen muss, ein Fenster oder eine Türe geöffnet zu lassen, werde ich zum Tier. Jawoll-ja!
Ich hatte gehofft bei der eigentlichen Bemusterung zumindest Bilder zu sehen. Stattdessen bekommen wir Bezeichnungen gesagt, die mir im Detail nichts sagen, z.B. bei den Schiebetüren. Spätestens hier hatte ich dann einen Frustlevel erreicht, der sich am nächsten Tag entladen sollte.


Hier ein Zwischenfazit: Ausstattungen, die einem wirklich wichtig erscheinen notieren und die Wichtung früh genug mitteilen.






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