Dienstag, 16. April 2019

Erste Bauherrenleistung - oder: Wir bauen eine Trockenbauwand

Eigentlich war vorgesehen, an unserem neuen Haus so gut wie nichts selbst zu machen, da ich zum einen mit einem Beraterjob körperliche Arbeit kaum noch gewohnt bin und zum anderen auch mit fast 50 wohl den Zenit meiner körperlichen Leistungsfähigkeit überschritten habe. 

Aber dann haben wir im Keller überlegt, den großen Raum, der dort durch die Unterkellerung des Erkers entstanden ist, teilen zu wollen. Bei der Überlegung, wie wir das machen wollen, kamen wir schnell auf den Gedanken, dies mit einer Trockenbauwand zu machen. Die Info haben wir dann auch an Weberhaus gegeben, die dies in einem freundlichen Satz in den Kellerplan übernommen haben: "Wand wird bauseits erstellt nach Kellerbau".


Der wesentliche Vorteil der Trockenbauwand ist, dass die Kosten der Wand weniger als ein Viertel der Kosten einer Betonwand betragen. Der laufende Meter Innenwand bei unserem Kellerbauer liegt bei 210€, dazu kostet jede Elektrodose in der Wand noch einmal bei 51€, so dass wir bei 3,69m Raumbreite und fünf Elektrodosen bei über 1000€ für die Wand gelandet wären.

Die Trockenbauwand liegt hingegen ist deutlich günstiger: Wir brauchen das Ständerwerk (3 UW75-Profile, acht CW75-Profile und ein Türsturzprofil), was zusammen ca. 45€ kostet, die Gipskartonplatten (ca. 20qm) für rund 47€, Schrauben für ca. 25€ (wobei die für viele weitere Wände reichen würden), eine Blechschere (das einzige Werkzeug, dass mir fehlte) für 23€ und Hohlwanddosen für ca. 15€. Macht zusammen also rund 150€, wobei noch die Dämmplatten fehlen, die nach der Elektroverkabelung in den Hohlraum eingelegt werden, bevor die Rückseite der Wand mit Platten verkleidet wird - der Quadratmeter kostet ca. 2€, so dass ich am Ende bei unter 200€ landen werde.

Und so schwer ist es ja nicht, eine Trockenbauwand zu bauen, oder?

Geplant, getan - gestern war es dann soweit, zusammen mit meine Sohn und einem Freund haben wir uns an den Bau dieser Wand gemacht. Zuerst aber musste der Keller trocken gelegt werden, da in den letzten Wochen durch das Treppenloch doch eine nicht unerhebliche Menge an Wasser in den Keller gelangt war - durchgehend ca. 2cm Wasserstand bedeuten ca. 2 Kubikmeter Wasser, die wir aus dem Keller schaffen mussten.

Zum Glück hat der Tiefbauer ja bereits die Abwasserrohre angeschlossen, so dass Rose mit einem Nass-Sauger von Aldi das Wasser aufgesaugt hat und dann mit einer Tauchpumpe von Kärcher in den Kanal pumpen konnte. Der Versuch, das alleine mit der Kärcher-Pumpe zu machen ("flachabsaugend bis 1mm Wasserstand") war zuvor grandios gescheitert - mit der Pumpe alleine haben wir rund 3KWh an Strom verbraucht, ohne eine nennenswerte Menge an Wasser aus dem Haus zu bekommen.

Das Bauen der Wand war dann eigentlich schnell gemacht - man legt die UW-Profile auf den Boden, richtet sie aus und markiert die Bohrpositionen. Dann Löcher bohren, UW-Profil festschrauben und die (auf richtige Länge gekürzten CW-Profile einsetzen. Das erste CW-Profil haben wir dann ins Lot ausgerichtet und an der Wand befestigt, so dass wir damit einen fixierten Ausgangspunkt für die Montage der Deckenschiene hatten. Danach haben wir das UW-Deckenprofil eingeschoben und mit Wasserwaage ausgerichtet, löcher markiert und dann an die Decke geschraubt. Dann schnell noch die Gipsplatten auf die richtige Länge kürzen, mittels Schnellbauschrauben auf das so gebaute Rahmenwerk schrauben und fertig - naja, fast.

Leider hatte nämlich der Baustoffhändler ein uraltes Türsturzprofil geliefert, und dann noch das falsche dazu - mit dem gelieferten Profil hätten wir nur eine Tür mit 75cm oder 100cm Robaumaß bauen können, geplant ist aber eine Standardtür mit 89,5cm Rohbaumaß. Und da das passende Profil leider nicht am Lager vorhanden war, mussten wir nach zwei Dritteln der Arbeit abbrechen - Fortsetzung folgt. Aber das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen - die Wand sieht schon richtig gut aus:


Insgesamt waren wir aber nicht ganz unglücklich darüber, dass wir aufhören mussten - zumindest mir ging das Bohren mit dem Bohrhammer in Beton doch bereits mächtig in die Arme und Beine (ich bin halt nichts mehr gewöhnt, was körperliche Arbeiten angeht), und auch beide Mitstreiter waren schon ganz schön geschafft...:-)!

3 Kommentare:

  1. Türen werden überbewertet :D wir habt ihr den jetzt den Keller vor Eindringenden Wasser geschützt? Trockenbauwände mögen es nicht im Wasser zu stehen.

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  2. Gar nicht, wir haben aber die Gipsplatten etwa 1,5cm über den Boden gesetzt, so dass es schon einer Menge an Wasser bräuchte, bis die Platten nass werden.

    Es ist aber jetzt auch nur noch knapp eine Woche bis das Haus kommt - wenn es nicht mit dem Teufel zugeht sollte die Wand nicht mehr nass werden können...

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