Sonntag, 16. September 2018

Küche - Check!

OK, manchem mag es zu früh erscheinen, aber wir haben in der vergangenen Woche auch das Thema Küche "erledigt". Die Küche (und insbesondere die Elektrogeräte darin) waren uns von Anfang an sehr wichtig, da wir die Küche eben nicht nur für die Zubereitung von Kaffee und Tiefkühlpizza benutzen. Und Vorsicht - hier folgt viel Text...die Suche nach einer Küche ist, wenn man nicht Geld aus dem Fenster werfen will, echt eine Odyssee...

Exkurs: Bei der Planung haben wir dabei auf die Erfahrungen aus unserem aktuellen Haus zurückgreifen können, und die Wesentliche lautet: Baue NIEMALS einen Kühlschrank in die Holzteile der Küche ein. Ob nun Höhe (bei unserer ersten Küche in unserer Mietwohnung) oder Breite (jetzt aktuell in unserem Haus): Nach ein paar Jahren ändert sich immer etwas an den Maßen dieses Elektrogeräts, und so ist der Austausch immer mit großen Kosten und/oder Schmerzen verbunden. Sei es, weil man die Küche komplett umbauen, mit größeren Spalten im Küchenkorpus (wie in unserer ersten Küche) oder fast 20 Jahre mit einem Kühlschrank der Energieeffizienzklasse B leben muss - alles macht keinen wirklichen Spaß.

In Summe also haben wir die Küche ohne Kühlschrank (den Platz dafür aber natürlich freigehalten) und dafür mit einer kleine Insel geplant, die als Ess-/Arbeitstisch dienen soll. An Platz bietet unser Haus neben der Insel von 1,80 x 0,90m dafür Raum für eine klassische L-Form mit einem Maß von 3,60 x 1,80m (nach Abzug von Wandabschlüssen), den es möglichst optimal auszunutzen galt.

Aber zurück zum Anfang - der erste Weg führte uns zu Möbel Brucker, mit denen wir schon ein paar Dinge in unserem aktuellen Haus gemacht haben. Der Verkäufer Herr P. war sehr freundlich und nahm sich (auch ohne Termin) viel Zeit für unsere Küchenplanung. Nach einigen grundsätzlichen Diskussionen kam er auf eine Nobilia-Küche mit lackierten Fronten in Magnolia (Echtlack, kein Lacklaminat) und allen von uns gewünschten Elektrogeräten (Neff für Kochfeld und Backofen, Miele für den Geschirrspüler, Falmec für den Dunstabzug und Blanco für Spüle und Armatur), die ohne großes Verhandeln in unserem Preisrahmen lag. Und auch der Hinweis, dass der Preis dauerhaft Bestand habe (also unabhängig von irgendwelchen Aktionen) war für uns eine Wohltat. Aber an der Stelle konnten wir noch nicht einschätzen, dass dieser Preis schon extrem gut war und wir uns weitere Suchen eigentlich hätten sparen können.

Mein nächster Besuch war dann bei Porta in Bornheim, wo ich dem Berater die exakt gleichen Daten in die Feder gesprochen habe. Also in der Form "Da muss ein UAX60 hin, und dann daneben ein UAX90" - wenn man weiß, was man möchte, ist so eine Planung in unter 45 Minuten erledigt. Ernüchterndes Ergebnis: Der Preis bei Porta war mal eben um lockere 60% (!) höher als bei Brucker - darauf und auf die Tiefpreisgarantie angesprochen wurde der Verkäufer sehr schmallippig und meinte, wir sollen dann doch bei Brucker kaufen, da man den Preis nicht mitmachen könne.

Höffner war dann der nächste Versuch - auch hier rechnete der Verkäufer auf Basis der exakten Vorgaben in einer vergleichbaren Zeit unsere Küche und kam auch auf einen etwas besseren Preis als Porta, blieb aber immer noch runde 3000€ über dem Angebot von Brucker. Damit konfrontiert sagte er dann, dass wir doch wiederkommen sollen, wenn wir zum Kaufen bereit wären, dann würde er den Einkauf anfragen, ob Höffner dabei mitgehen kann. Was mich hier gestört hat war aber das Zauberspiel mit dem Preis..."Also, Ihre Küche kostet 2xxxx€ nach Liste, aber dann machen wir daraus mal unseren Hauspreis, da sind wir dann bei 1xxxx€, und dann haben wir ja noch unsere aktuelle Aktion "20% auf alles außer Tiernahrung", da geht dann ja nochmal was 'runter" - das hat schon was wie auf dem Basar mit schlechten Taschenspielertricks. Höffner war hier in der Darstellung der Extremste, aber auch andere (Porta und XXXL Lutz) haben so gerechnet, die Zwischenergebnisse aber nicht so sehr herausgestellt.

Segmüller ist der dritte große Anbieter im Rheinland, aber da haben wir es nicht einmal zu einem Angebot geschafft. Der Verkäufer war schlicht unwillig. unsere Küche zu rechnen, wenn wir ihm nicht zusagen würden, dass wir diese anschließend dann auch direkt bei ihm kaufen würden. Nach drei oder vier Versuchen, ihm zu erklären, dass wir einen Preisvergleich anstreben, haben wir dann unverrichteter Dinge aufgegeben - wir werden wohl Segmüller nicht weiter berücksichtigen, was die Ausstattung unseres Hauses angeht.

Aufgrund der Tatsache, dass Küchen Aktuell quasi "um die Ecke" eine Filiale hat sorgte dafür, dass wir auch da einmal mit unseren Plänen vorstellig wurden. Nobilia führt Küchen Aktuell nicht, daher sind wir dort auf die "Hausmarke", eine Musterring-Küche, ausgewichen. Diese wird von der Firma Störmer  hergestellt - einem durchaus renommierten Hersteller, dessen Küchen auch ein paar Features haben, die der Bauherr als sehr interessant empfunden hat. Zudem war die Küche nur wenig teurer als die Nobilia-Küche von Brucker, aber dann gab es den Auftritt des Verkaufsleiters (?) der Filliale Bornheim, als wir nach einem besseren Preis gefragt haben - und da Rose und mir klar, dass wir an dem Tag das letzte Mal dort gewesen sind. Angesichts dessen Auftretens und den Bewertungen im Internet für den Service nach Kauf haben wir dann darauf verzichtet, weiter mit Küchen Aktuell zu verhandeln, auch wenn die "Hardware" der Küche eigentlich sehr gut aussah.

Schließlich waren wir dann noch in Aachen bei XXXL Lutz Pallen, um die nächstliegende XXXL Lutz Filiale ebenfalls in den Preisvergleich einzubeziehen. Nachdem wir unsere Vorstellungen geäußert hatten, wurde uns ein nahezu gleicher Preis wie bei Höffner angeboten.  Auf den Hinweis, dass wir bei Brucker doch deutlich günstiger lagen, hat der Verkäufer seinen Chef gerufen, der wild auf der Tatstatur herumhämmerte, um dann zu sagen, dass man den Preis auch machen könne (ich habe noch nie 3000€ in fünf Minuten verdient). Dort wurde uns aber gesagt, dass man wohl bei Nolte bessere Preise machen könne als bei Nobilia, so dass wir uns die Küche mit einem Nolte-Programm haben nachrechnen lassen - den Preis bekamen wir dann eine Woche später per eMail, und der war tatsächlich besser als bei Brucker - bloß war unsere geforderte Echtlackfront ohne jeden Kommentar einem Lacklaminat gewichen, was mich bis heute noch stört.

Dabei wurde dann aber ein Problem offenbar, an das wir die ganze Zeit nicht gedacht hatten - Size matters. Und zwar Größe in der Form der Innenhöhe der Auszüge - wir haben eine Philips-Pastamaschine, die eine Höhe von 34,7cm hat und die in unserer aktuellen Küche in einem Auszug gerade so hineinpasst. Das soll auch so bleiben, aber bei Nobilia sind die Auszüge maximal leider nur knapp 30cm hoch. Also musste eine Alternative her - und die war bei Nolte gefunden, die im 15er Rastermaß auch einen Auszug in 45cm Höhe im Programm haben, der auch in Zukunft ausreichend Platz für den geliebten Pastamaker bietet. Bei Nobilia hätten wir einen Schrank mit Tür und Innenauszug als Alternative nehmen können, um das gewünschte Innenmaß zu erhalten, aber der sah irgendwie einfach nicht "richtig" aus im Gesamtbild unserer Küche.

Am Ende sind wir also doch bei Brucker gelandet - zum einen hat der Verkäufer das Nobilia-Angebot ohne Murren auf Nolte umgerechnet, was kaum teurer war als die zuvor gerechnete Nobilia-Küche, und zum anderen war das Angebot (soweit für uns nachvollziehbar) fair und transparent, und aus der Erfahrung mit dem Möbelhaus haben wir generell ein gutes Gefühl, dass auch Probleme gemeinsam gelöst werden können, wenn denn welche auftreten. Im letzten Gespräch haben wir dann noch die Arbeitsplatte von Holz in massives Granit (in Beta Rosa) gewechselt - es kostet zwar einen nicht unerheblichen Betrag mehr, ist aber das deutlich langlebigere und edlere Material, und zudem gab es dann noch ein paar Ausstattungs-Goodies gratis dazu.

Das Budget für die Küche ist damit dann zwar um 30% überschritten, aber auch der Controller in mir freut sich jetzt schon auf die neue Küche...;-)! Hier noch ein paar "Planansichten" unserer zukünftigen Küche:




4 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei,

    das sieht doch richtig schick aus. Wisst ihr schon das die beiden Fenster in der Küche so bleiben werden?

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  2. Nein, das war nie so geplant, aber irgendwann habe ich es aufgegeben, dem Verkäufer bei Brucker zu erklären, dass das zweite Fenster eine Tür ist. Ebenso, dass die Tür auf der linken Seite eine Schiebetür ist (Wandinnenliegend) - in jedem veränderten Entwurf war es dann wieder ein Fenster und eine normale Tür...aber deswegen endet die Küche auch vor dem "Fenster"...;-)!

    Viele Grüße - Dirk

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  3. Ja da habt ihr richtig viel Zeit investiert. War bei uns damals ähnlich. Wobei wir auch schon ein paar "freche" Verkäufer darunter hatten. Die arbeiten mit allen Tricks. https://www.wir-bauen-dann-mal.de/tricks-der-mobelhauser-beim-kuchenkauf/

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  4. Das mit der Zeit wird uns immer wieder schmerzlich bewusst - wenn man nicht möchte, dass man beim Ergebnis Abstriche machen muss, werden alle möglichen Gewerke sehr schnell sehr aufwändig. Ähnliches haben wir z.B. auch bei unserem Kaminofen erlebt, oder auch mit Weberhaus selbst. Ich glaube, dass wir in Summe bereits weit mehr als zwei Arbeitsmonate in solche Suchen und Diskussionen gesteckt haben...

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